DIALOG MIT MIR
BEIM INTUITIVEN GESTALTEN, DEM ERSCHAFFEN OHNE KONZEPT, GESCHIEHT SEHR VIEL. BEI MEINEN ERSTEN VERSUCHEN FAND ICH EINEN DIALOG MIT MIR SELBST. WIE SCHÖN IST ES, IN EINER ZEIT, IN DER WIR VIEL LEBENSENERGIE AUF DAS ERFÜLLEN VON AUFGABEN VERWENDEN, EINFACH MAL KEINE AUFGABENSTELLUNG ZU HABEN? WEDER DIE AUFGABEN ANDERER NOCH MEINE EIGENEN. ICH LADEN DICH HERZLICH EIN, FALLS DU DIESES ERLEBNIS NOCH NICHT KENNST, DIESE ART DES SCHÖPFERISCHEN PROZESSES AUSZUPROBIEREN. LASS DICH IN DEINE EIGENE WELT ENTFÜHREN UND ERLEBE DEIN EIGENES ‘ALICE IM WUNDERLAND’.
Nimm dir zunächst die Zeit, die du benötigst, und suche dir einen Ort, an dem du dich wohl fühlst. Dies kann in deiner Wohnung, deinem Haus oder sogar draussen sein. Bei der Wahl deines Gestaltungsmediums bist du völlig frei. Du kannst das verwenden, was du gerade zur Hand hast oder worauf du Lust hast. Einige Beispiele könnten Flüssigfarben, Leinwand/Papier, Ton, Gips, Pappmaché, Karton, Draht, Naturmaterialien (LandArt), Sprühdosen, Kunststoff, Schaumstoff, Holz, Stein, Metall, Glas oder Zeitschriften sein.
Richte dir einen Arbeitsplatz ein, der dich zum Arbeiten einlädt, und lege alles bereit, was du benötigst.
Dann beginne mit der Arbeit. Als Starthilfe kannst du einfach mal deine Hände das Material erkunden lassen. Lass sie das Material kennenlernen und mit kindlicher Neugier die Möglichkeiten entdecken. Beobachte gespannt, welche ersten Formen und Spuren sich bilden. Diese Formen können zu Assoziationen, Inputs und vielleicht sogar Aufforderungen führen, weiter zu gestalten. Folge diesen Impulsen und gestalte dein Werk weiter. Schau gespannt, was sich zeigen will und welchen Teilen deiner Gestaltung du deine Aufmerksamkeit schenken möchtest.
Falls du mal ins Stocken gerätst, nimm etwas Abstand zu deinem Werk und betrachte es aus der Distanz. Dieser Perspektivenwechsel kann dir helfen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, genau wie im echten Leben. Die Distanz kann auch dabei helfen, auf eine Metaebene zu gelangen und aus deinem eigenen Wirkungsbereich herauszutreten.
Spüre nach, was dein Werk noch von dir verlangt, und schenke den Teilen deine Aufmerksamkeit, die danach “rufen”. Ergänze, verändere oder konkretisiere diese Elemente, solange du Lust und Zeit hast oder bis du das Gefühl hast, dass dein Werk fertig ist.
Während des Gestaltungsprozesses solltest du wahrnehmen, ob du einem Leistungsgedanken oder einer Wertung über dein Tun verfällst. Wenn das der Fall ist, registriere es und versuche, mit dem Vertrauen in deine eigene Schöpfungskraft, die uns Menschen eigen ist, weiterzumachen.
Wie war der Dialog mit dir selbst? Was hast du erlebt? Was hat dich überrascht? Was hat dich gefreut?

(Quelle: Intuitiv malen! Neue Kreativität_Flora Bowley)
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