Mein Gesicht - Der Spiegel meiner Seele
Unser Gesicht ist das, was unser Gegenüber im Austausch mit uns am intensivsten wahrnimmt. Es ist der Ausdruck unserer Emotionen, unserer Gedanken und unserer Persönlichkeit. Die Mimik in unserem Gesicht verrät oft mehr über uns, als wir selbst ahnen. Wir sind wahre Meister im Lesen der Gesichtszüge unserer Mitmenschen. Es gibt zahlreiche Tests und Studien darüber, wie Sympathie und Antipathie entstehen, wenn wir das Gesicht eines Fremden betrachten.
Doch wie viel Aufmerksamkeit schenken wir eigentlich unserem eigenen Gesicht? Bist du neugierig darauf, deine äussere Wirkung besser kennenzulernen?
In einem spannenden Gestaltungsexperiment lade ich dich ein, dich darauf einzulassen. Beobachte dein eigenes Gesicht im Spiegel, entdecke die Nuancen deines Gesichts und komm danach in einen getsalterischn Dialog mit dir Selbst. Vielleicht wirst du überrascht sein, was du über dich selbst erfahren kannst.
Also, lass uns gemeinsam in den Spiegel schauen und die Geheimnisse unseres Gesichts entdecken!
GESTALTUNGSEXPERIMENT
Nimm dir Zeit und finde einen Ort, an dem du dich wohlfühlst – sei es in deiner Wohnung, im Freien oder an einem anderen inspirierenden Ort. Du benötigst einen Malgrund (Papier, Leinwand, Karton, etc.) sowie ein Malmittel deiner Wahl (Farbstifte, Kreiden, Pinsel und Flüssigfarben oder sogar deine Finger und Flüssigfarbe). Ein Handspiegel vervollständigt deine Ausstattung.
Richte dir einen Arbeitsplatz ein, der dich zum Gestalten einlädt, und lege alles bereit.
Beginne damit, dich fünf Minuten lang im Handspiegel zu betrachten. Stelle einen Timer, um dich bewusst auf deine Gefühle und den Ausdruck deines Gesichts einzulassen. Lerne dich selbst kennen – deine Augen, deinen Mund, deinen individuellen Ausdruck.
Nach der Einstiegsübung beginnst du, mit deiner weniger geübten Hand (für die meisten ist das die linke) ein Selbstporträt zu malen. Du magst dich fragen, warum gerade mit dieser Hand? Weil auf diese Weise dein Streben nach Perfektion nachlässt. Es ist auch zu beachten, dass feinere Werkzeuge, wie z.B. ein Farbstift oder Bleistift, die Gestaltung schwieriger machen als mit Fingern und Fingerfarben. Die Arbeit mit dem Farbstift und seinen charakteristischen Feinheiten erhöht die Erwartungen an deine eigene Leistung.
Beginne das Experiment mit kindlicher Neugier und dem Wunsch zu sehen, was passiert. Alles ist erlaubt.
Lass dich überraschen und gestalte so intuitiv wie möglich. Das Porträt muss kein genaues Abbild deines Gesichts sein, es kann auch völlig abstrakt sein oder lediglich aus Assoziationen zu deinem Gesicht bestehen.
Viel Vergnügen!
Solltest du während des Gestaltungsprozesses bemerken, dass du in Leistungsdenken oder Selbstbewertung verfällst, nimm es zur Kenntnis und fahre fort, indem du auf deine angeborene menschliche Schöpferkraft vertraust.
Beende die Arbeit innerhalb von 30 Minuten bis zu einer Stunde, vermeide es, dich zu sehr in den Details zu verlieren, es sei denn, das Bild erfordert ein "genaueres Hinsehen" – in diesem Fall solltest du den entsprechenden Teil des Bildes detaillierter ausarbeiten.
Betrachte dein Werk nochmals in Ruhe, was überrascht dich bei der Betrachtung? gibt es etwas was dich freut, oder nachdenklich stimmt? Nehme wahr was sich auch immer für Gefühle in dir zeigen mögen. Wen du magst, schreibe dir deine Gedanken auf.

(Quelle: kuku.JA)
Comments